Saison April - November

Solothurn
Home » Blogs  »  Solothurn
Solothurn

Saison-Eröffnung 2025 - Bern-Solothurn-Zürich

Der Frühling hatte sich endlich aus dem Winterschlaf geschält, und mit ihm die Sehnsucht nach der ersten Tour des Jahres. Noch bevor im Piemont die steilen Hänge und duftenden Trattorien rufen würden – davon später mehr –, galt es, die eingerosteten Knochen zu ölen und die Bikes aus ihrem Winterschlaf zu wecken. Was würde sich besser eignen als eine klassische Route durchs Schweizer Mittelland, erprobt, erprobt und doch immer wieder schön?

Startpunkt unseres kleinen Abenteuers war das Hotel Savoy in Bern, nur einen Steinwurf vom Hauptbahnhof entfernt. Auch wer nicht dort übernachtet, kann sich hier mit einem ordentlichen Frühstück stärken – ein Segen für alle, die gern mit vollem Magen starten. Die Anreise von Zürich erfolgte standesgemäss per Zug, ein sanftes Rollen mit dem Regionalexpress in den Tag hinein.

Schon bald ging es entlang der Routen 34 und 44 durch den sogenannten Gemüsegarten der Schweiz. Ein Ausdruck, der schnell begreiflich wird, wenn man an den satten Feldern und prachtvollen Bauernhäusern vorbeizieht. Kühe stehen wie gemalt auf ihren Weiden, und es scheint fast, als würden auch die grosszügig subventionierten Landmaschinen sich im besten Licht präsentieren wollen.

Solo_2

Angekommen in Solothurn vergeht der Nachmittag wie im Flug – oder besser: im Fluss. Denn entlang der Aare in der Solothurner Altstadt reiht sich ein Lokal ans nächste, was den Ort nicht umsonst den Spitznamen „Solothurner Riviera“ eingebracht hat. Hier lässt man sich treiben, plaudert mit Einheimischen, nippt an einem Glas regionalem Wein oder geniesst das herbe Öufi-Bier. Als der Hunger sich schliesslich meldet, ist uns gar nicht mehr nach feinem Restaurant – der reservierte Tisch im Couronne wird kurzerhand abgesagt. Stattdessen entscheiden wir uns für ein ehrliches Kepab vom Grill, gegessen auf der Hand und mit einem Lächeln im Gesicht.

Am nächsten Morgen geht’s weiter – Etappe zwei. Wir folgen der Route 5, zunächst weiter entlang der Aare, später begleitet uns die Limmat. Die Strecke bleibt flach, fast meditativ. Zeit, um die Gedanken schweifen zu lassen – zu früheren Touren, zu alten Geschichten und neuen Plänen. Kurz bevor sich der Himmel verzieht und der Regen einsetzt, durchqueren wir bereits die Vororte von Zürich: Schlieren, Altstetten, vertrautes Terrain. Und dann – Rückkehr.

So endet sie, unsere erste Ausfahrt der Saison. Nicht spektakulär, aber genau richtig. Wie ein guter Prolog zu einem Roman, der im Piemont seine Fortsetzung finden wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert