Saison April - November

Parco del Beigua
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Parco del Beigua

Radtour durch den Parco del Beigua – Ein Höhenritt über den Ligurischen Apennin

Es war einer dieser klaren Morgen in Arenzano, an denen das Meer wie flüssiges Glas in der Sonne schimmert und die Hügel im Hinterland rufen wie alte Freunde, die man viel zu lange nicht besucht hat. Heute wollen wir ihnen folgen – den Hügeln, den Pfaden, den Gipfeln. Unser Ziel: der Parco naturale regionale del Beigua, ein geschwungener Rücken des Ligurischen Apennins, der sich wie eine schützende Hand hinter der Riviera Ligure erhebt.

Die Räder – schwer und solide, aber dank E-Unterstützung bereit für grosse Höhen – stehen bereit. Noch einmal der Blick zurück zum Meer, dann treten wir in die Pedale, lassen die Küste hinter uns und tauchen ein in das wilde Grün, das sich mit jedem Höhenmeter dichter und ursprünglicher zeigt. Die Strassen winden sich, die Aussicht wird weiter, und die Zivilisation fällt leise von uns ab, ersetzt durch das Rauschen von Bäumen, das Zwitschern der Vögel und den eigenen Atem.
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Doch der Park hat seine eigenen Regeln. Nicht alles ist für Räder gedacht – zumindest nicht für jene mit Pedalen. Ein schmaler Wanderweg, vom GPS als vermeintliche Route ausgewiesen, fordert unseren ganzen Einsatz. Ein Kilometer Schieben, Keuchen, Fluchen – und doch, irgendwo in diesem Stück Schweissarbeit liegt das stille Gefühl von echter Entdeckung.

Oben, fast 1.300 Meter über dem Meer, atmet die Welt anders. Der Wind trägt Geschichten von alten Wäldern und stummen Felsen. Hier oben ist es nicht der Mensch, der dominiert, sondern die Landschaft, die zeigt, wie unerschütterlich sie ist.

Dann: das grosse Finale. Die Abfahrt nach Varazze. Die Reifen singen, die Bremsen glühen, und die entgegenkommenden Radfahrer bekommen ein wissendes Lächeln mit auf den Weg – wir kennen den Schmerz, der noch vor ihnen liegt. Unten, am Meer, empfängt uns Varazze mit mediterraner Gelassenheit. Kleiner, ruhiger als seine Nachbarn. Ideal für einen Aperitif, der nach Abenteuern schmeckt – leicht salzig vom Meer, leicht süss vom Triumph.

Und dann? Gemütlich zurück nach Arenzano. Entlang des Wassers, mit müden Beinen, aber vollen Herzen.

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