Saison April - November

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Im Sattel durch Süddeutschland – Von Rostwürsten, Regenschauern und Radabenteuern

Wenn halb Italien im Juli im Adria-Stau steht, satteln wir lieber die Drahtesel und ziehen los – ohne Strom, ohne All-Inclusive, aber mit dem bewährten Weggefährten: einem Tout-Terrain-Tourenrad mit Rohloff-Schaltung, dass schon mehr vom Kontinent gesehen hat als so mancher Billigflieger.
Muenchen

Etappe 1: Von Zürich nach Nürnberg – die Prolog-Panne

Mit der Zuverlässigkeit eines Schweizer Uhrwerks (oder doch eher einer alten Kuckucksuhr?) rollten wir mit dem Zug Richtung Nürnberg. Die Deutsche Bahn begrüsste uns mit 40 Minuten Verspätung, als sanfte Erinnerung daran, dass wir ab jetzt in Bayern sind – wo die Uhren anders ticken, aber das Bier pünktlich gezapft wird. Nach dem Einchecken in einem urigen Gasthof ging's direkt zum Stadtrundgang – aber erst nach einer ersten Etappennahrung: Nürnberger Bratwürste, Senf, Bier. Kraft für die kommenden Kilometer muss schliesslich getankt werden.

Etappe 2: Greding – Nostalgie im Frankenland

Der nächste Streckenabschnitt führte uns durch das sanfte Hügelland Richtung Süden. Halt in Greding, Heimat des Vaters des Tourleiters. Emotional aufgeladen, aber nicht minder steil – sowohl geografisch als auch geschichtlich. Wehrmauern, Türme, Fachwerk und die freundliche Stille eines Städtchens, das sich nicht vom Massentourismus beeindrucken lässt.

Etappe 3: Ingolstadt – Bier, Barock und Bauchgefühl

Die Route zieht weiter nach Ingolstadt. Hier mischen sich alte Stadtmauern mit der Aura einer bayerischen Mittelstadt, die sich ihrer Wirtshauskultur bewusst ist. Der Tourguide notierte sich: "Für uns Schweizer eine Art kulinarische Therapie – jedes Schäufele ein Schritt näher zur Erleuchtung."

Etappe 4: München – Grossstadtdschungel auf zwei Rädern

Die Einfahrt in die bayerische Landeshauptstadt glich einem urbanen Überlebenstraining: Zwei Stunden durch Gewerbegebiete, Baustellen und den blechernen Klang der Münchner Rushhour. Doch das Ziel lohnte sich: Augustiner Stammhaus, Biergarten-Ritual, Menschenmassen, Dirndl, Touristen, Chaos – und mittendrin wir, etwas durchnässt vom Regen aber zufrieden.

Etappe 5: Allgäu – Der Süden hebt an

Die finale Etappe führt uns vorbei an saftig grünen Hügeln, weidenden Kühen und dem einen oder anderen kräftigen Gegenwind. Belohnung: Ein Wellness-Hotel mit Alpenblick, das selbst den härtesten Tour-Teilnehmer in einen Bademantel zwingt.

Letzter Stopp: Bregenz, das sympathisch-österreichische Endziel unserer Reise. Ein Abstieg zum Bodensee, ein letztes regionales Bier – und dann zurück nach Zürich. Mit müden Beinen, vollen Mägen und dem festen Vorsatz: Diese Tour bekommt ein Comeback.

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